Klima und Umwelt

Aktiver Waldumbau ist die Lösung

Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist entscheidend für den Klimaschutz – keine andere Maßnahme hat in Deutschland bisher so viele Treibhausgasemissionen eingespart. Pelletheizungen leisten einen wichtigen Beitrag: Sie ersetzen klimaschädliche Ölheizungen und sparen bereits heute rund 4,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein.
 
Wie ist das möglich? Holzpellets können nahezu CO2-neutral energetisch genutzt werden. Es wird dabei nur so viel Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, wie die nachwachsenden Bäume bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung zeitgleich wieder aufnehmen. Der CO2-Kreislauf ist also geschlossen. Eine nachhaltige Waldbewirdschaftung bedeutet, dass nicht extra Bäume für die Nutzung von Pellets nachgepflanzt werden müssen, sondern diese generell im Wald gepflanzt und entnommen werden. Die Anzahl der Bäume, der sogenannte Vorrat, nimmt somit über einen langen Zeitraum betrachtet nie zu sehr ab oder zu. Dies erklärt auch, warum ein Wald dennoch nachhaltig bewirtschaftet wird, auch wenn über einen Zeitraum von zehn Jahren der Vorrat durch Folgen des Klimawandels abgenommen hat.

Zwar entstehen bei der Herstellung der Holzpresslinge 22 g CO2 pro kWh Pelletwärme, doch im Vergleich zu Heizöl (318 g CO2/kWh) oder Erdgas (247 g CO2/kWh) sind die Emissionen deutlich geringer. Auch beim Heizen mit Wärmepumpen wird derzeit mehr CO2 als beim Heizen mit Pellets ausgestoßen (bei Luft-/Wasser-Wärmepumpe 151 g CO2/kWh, bei Wasser-/Wasser-Wärmepumpe 148 g CO2/kWh, bei Sole-/Wasser-Wärmepumpe 159 g CO2/kWh), da der aktuelle deutsche Strommix Fossile beinhaltet (Bezugsjahr 2023).

Mit einer Pelletheizung lassen sich im Einfamilienhaus pro Jahr ca. 9,0 Tonnen an CO2-Emissionen gegenüber einer Heizung mit fossilen Brennstoffen einsparen – der Heizungstausch ist damit so effektiv wie keine andere Maßnahme im Haushalt (errechnet auf Basis von: Umweltbundesamt 2025 Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger, bezogen auf den Bestand 2023).

Studie "KlimaHolz"

Positive Klimaeffekte durch Waldumbau

Unser Wald ist durch den Klimawandel in Gefahr. Insbesondere Trockenheit, Waldbrände, Stürme und Schädlinge setzen ihm massiv zu. Wie können wir den Wald klimafit machen? Und wie trägt er am besten langfristig zum Klimaschutz bei? Die Studie „KlimaHolz “ der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat dies in drei verschiedenen Szenarien untersucht.

Folgende Szenarien für den Deutschen Wald 2020-2050 wurden berechnet:
 

  1. Der Wald wird gar nicht bewirtschaftet (Stilllegung)
     
  2. Der Wald wird unverändert weiter bewirtschaftet wie seit 1990
     
  3. Der Wald wird aktiv umgebaut (weg von Monokulturen und überalterten, anfälligen Wäldern hin zu klimastabilen Mischwäldern)

 

Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick
 

  • Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, muss der Wald umgebaut werden: Nadelwälder sollten rasch zu klimafesten Mischwäldern werden. Gleichzeitig gilt es, alte Laubwälder behutsam zu verjüngen und mit Nadelbäumen zu ergänzen.
     
  • „Urwälder“, also stillgelegte Wälder, können sogar zur CO2-Quelle werden. Wenn die Bäume zu alt werden und zu dicht stehen, wächst der Wald langsamer und bindet weniger CO2.
     
  • Beim Waldumbau anfallendes, hochwertiges Holz sollte stofflich genutzt werden. Wenn Holz ungenutzt im Wald verrottet, setzt es CO2 frei. Im Holzbau kann CO2 langfristig gespeichert werden und fossile Baustoffe wie Beton, Stahl und andere klimaschädliche Baustoffe ersetzen.
     
  • Reststoffe sollten energetisch genutzt werden. Späne aus der Holzverarbeitung und Reste aus der Waldbewirtschaftung können zu klimafreundlichen Holzbrennstoffen wie Pellets oder Hackschnitzel verarbeitet werden. Sie ersetzen fossile Brennstoffe und tragen so zusätzlich zum Klimaschutz bei.
     
  • 5 Mio. t Pellets/Jahr allein aus heimischen Sägenebenprodukten/ Reststoffen können problemlos bereitgestellt werden. Dazu kommen 17 Mio. t aus nicht-sägefähigem Holz – und perspektivisch – auch aus Waldrestholz.
     
  • Hackschnitzel aus Waldrestholz und Ernterückständen stehen anfangs durch den Waldumbau und wahrscheinlich auch als Schadholz vermehrt zur Verfügung. In den Folgejahren erreichen dann auch die neuen Bestände das Alter zur Durchforstung und damit zur Bereitstellung von Waldrestholz aus der Waldpflege.
     
  • Szenario 3 mit einem aktiven Umbau zum klimaresilienten Wald und damit einhergehender stofflicher und energetischer Nutzung erreicht die beste Klimaschutzwirkung. Der Wald ist nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv! Auch über 2050 hinaus bleibt die finale Klimaschutzleistung sehr wahrscheinlich bestehen – in den Szenarien 1 und 2 nimmt sie hingegen ab.
     

 

Weitere Videos in der Mediathek

 

 

Quelle: „KlimaHolz “-Studie, Prof. Dr. Hubert Röder/Stefan Füchsl, Lehrstuhl Nachhaltige Betriebswirtschaft HSWT – Hochschule Weihenstephan Triesdorf/TUM – Technische Universität München. Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit.

Weitere Fragen und Antworten zur Studie in den FAQs .

 

Luftreinhaltung

Pelletkessel und -kaminöfen sind moderne, automatisch betriebene Heizsysteme mit deutlich geringeren Emissionen als Scheitholzöfen. Dank präziser Steuerung ist Heizen mit Pellets effizient und sauber. Die Staubemissionen liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten von 20 mg/m³ Abluft.

Hier wird die Entwicklung der Feinstaubemissionen für PM10 gegliedert nach verschiedenen Quellen gezeigt in einer Zeitreihe von 1995 bis 2023. Holzfeuerungen sind dabei grün ganz unten und zeigen einen sinkenden Verlauf.

 

Holzfeuerungen (bis 1MW) sind für weniger als neun Prozent der Staubemissionen insgesamt verantwortlich. Insgesamt machen Pelletheizungen und Pelletkaminöfen heute gerade einmal 0,5 Prozent der bundesweiten Feinstaubbelastung (PM10) aus. Beim besonders feinen Feinstaub (PM2,5) sind es 1,1 Prozent – deutlich weniger als die Feinstaubbelastung im Straßenverkehr.

 

 

Copyright © 2008-2025 DEPI. Alle Rechte vorbehalten.